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Erfahrungsbericht M. Pöhler

Seit 1980 bin ich komplett querschnittgelähmt. Das bedeutet, dass ich durch einen Motorrollerunfall vollständig ab dem 5./6. Halswirbel gelähmt bin. Die Behinderung beeinträchtigt auch Blase, Darm und Sexualfunktion und führt dazu, dass ich in fast allen Lebenslagen der Hilfe bedarf.

Von Pflege, Haushalt, Einkaufen, Waschen, Kochen, Putzen, Autofahren, bis Hilfe bei der Arbeit, beim Studium, bei der Freizeit, beim Sport und Nachtbereitschaft ist alles mit enthalten. So komme ich auf etwa 12 – 14 Stunden Assistenz am Tag.

Von 1985 bis 2005 hatte ich Zivildienstleistende die im Rahmen der Individuellen Schwerstbehindertenbetreuung kurz ISB, mir zur Verfügung standen. Die Organisation wurde damals über den Caritasverband Paderborn abgewickelt. Da das Modell mit den Zivis langsam auslief und der Zivildienst immer weiter verkürzt wurde, entschloss ich mich beim Landschaftsverband-Westfalen-Lippe ( LWL ) das „persönliche Budget“-Arbeitgebermodell für mich zu beantragen. Zu der Zeit war ich auch sehr unzufrieden mit meiner Situation. Zum einen mussten in immer kürzeren Abständen neue Zivis eingearbeitet werden. Zum anderen gab es immer weniger junge Leute, die in der ISB arbeiten wollten. Die Caritas schickte mir zunehmend Krankenpfleger, die an feste Arbeitszeiten gebunden waren und viele Tätigkeiten gar nicht ausübten, sondern nur die reine Pflege durchführten. Begleitungen bei Freizeitveranstaltungen waren nicht möglich.

Heinz-Werner Einhoff half mir entscheidend mein Budget durchzusetzen, wofür wir über ein Jahr lang kämpfen mussten. Ab 2005 wurden mir die Gelder bewilligt. Zur Zeit ist es so, dass ich mir meine Assistenten über Inserate, Homepage des ASTA der Uni, oder in Jobbörsen selber suche. Das ist nicht immer einfach, da sich die unterschiedlichsten Leute melden. Es muss nicht nur die „Chemie“ stimmen, sondern es muss auch absolutes Vertrauen herrschen zwischen mir ( Assistenznehmer ) und Arbeitnehmer ( Assistenzgeber ). In unregelmäßiger Abfolge kommt ein Sachbearbeiter des Landschaftsverbandes und schaut sich meine Situation an. Heinz-Werner Einhoff konnte mir da schon oft mit Rat und Tat zur Seite stehen, da er sich nicht nur mit bürokratischen, sondern  auch mit rechtlichen Fragen und der Organisation des Lohnbüros auskennt. Es geht bei den Verhandlungen mit dem LWL auch meistens um gerechte Einteilung und Höhe des „Budgets“.

Das „persöliche Budget“ bedeutet für mich die größtmögliche Freiheit, die ich bekommen kann. Aber es fordert mich auch ständig, Arbeitsverträge, Dienstpläne, Gehaltsabwicklungen, Urlaubs- und Krankheitslisten sind führen damit es läuft. Es freut mich deshalb Heinz-Werner Einhoff  als einen verlässlichen Partner an meiner Seite zu haben.